Ein Haiku-Abend (statt Kirschblütenfest)

Jemand geht nach haus
und nähme sich gern was mit.
Schweigen geht immer.
// Verpassendes Haiku

Schnee fällt von Zedern
So viel Kilometer weit.
Haikus sagen nichts.
// Nichtssagendes Haiku

Nach der Pause kommt
allumfressendes Schweigen.
Küss mich, aber still.
// Momentanes Haiku

Von dem Blick zum Wort
das dort selbst verschwinden mag:
Morgen ist kein Tag.
// Verschwindendes Haiku

Ein Kuss dem Kusse
der sich selbst verschlingen mag:
Morgen ist ein Tag.
// Küssendes Haiku

Kurz vermissendes Haiku

Hätt mich gern
hier&heut mit dir
betrunken.

Sagen, was ist

Tun, sagt man,
tun tut man nicht sagen.
Sagt man.

Tu ich, sag ich.
Mehr als tun
tu ich nicht.

Das Recht zu schweigen

2 oder 3 Dinge
die ich um mich weiß,
beunruhigen mich.
Wirklich.

Ich versuche, nicht
entscheiden zu müssen,
ob sie wahr sind.

Ballast tanken

Man kann sich nicht
beschweren, selbst
das Beschissene
macht Sinn; das Gute
ist immerhin o.k.

Man kann sich nicht
beschweren und
tut es nicht, tät
nichts ändern, dafür
müsst mans anders
machen.

Man tut sich nicht
beschweren, weil:
leichter besser ist.

Man tut sich nicht
beschweren, man tät
sich nur beschweren.

28° Haiku

Links ist es sehr voll.
Rechts ist es noch viel voller.
Sommer in Hamburg.

Emma

Mit dem Gehen kommt der Sturm
nimmt mich wieder mit wenn
meine Arme als Flügel tragen.


 

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